Rezept: Brot verwerten zu Kaspress-Knödeln
Ich weiß nicht, wie es euch geht – aber bei mir bleibt irgendwie immer ein Stückchen Brot übrig. Das glutenfreie ist ja oft nicht geschnitten und die letzte Scheibe ist mir dann zu dick, wenn ich selbst mit dem Messer ranmuss. Oder ich habe doch mal wieder zu viel aufgebacken.
Wenn etwas übrig bleibt, ist das aber eigentlich gar nicht schlimm. Denn aus altem Brot kann man noch ziemlich viel machen. Und wenn das alte Brot glutenfrei ist, gibt es all die Verwertungsmöglichkeiten auch für Verzichter*innen. Kaspress-Knödel sind eine meiner liebsten davon.
Inhalt
Nur wenn man das Brot gut vorbereitet, kann man es lange lagern
Wichtig ist aber die richtige Vorarbeit. Das glutenfreie Brot – je nachdem, welches ihr gerne kauft – ist oft viel feuchter, als das normale. Das gilt vor allem, wenn es frisches ist und nicht das abgepackte. Damit ihr die Reste noch gut lagern könnt, müsst ihr die Scheiben, die ihr nicht mehr als Butterbrot und Co. essen wollt, gut durchtoasten.
Manchmal, wenn ich etwas mehr habe, lege ich die Scheiben oder Endstücke auch gerne mal etwas länger in den Backofen. Zu dunkel sollen sie natürlich nicht werden. Aber so richtig schön hart und trocken. Dann kann man sie in einer geschlossenen Box oder einem Gefrierbeutel, der dicht ist, noch eine Weile aufbewahren. Wahrscheinlich ginge auch einfrieren.
Die Zutaten in Mengen anzugeben, ist nicht so einfach. Es kommt ja immer ein bisschen darauf an, wie viel Brot man gesammelt hat. Auf dem Bild oben kann man einigermaßen erkennen, wie viel ich hatte.
Dazu habe ich noch:
- eine mittelgroße Zwiebel
- so etwa 200 Gramm Bergkäse (am Stück)
- ein halber Bund Petersilie
- 4 Eier
- mindestens 250 ml Milch, vielleicht etwas mehr, um bei der Konsistenz nachjustieren zu können
- Butter zum Anbraten der Zwiebeln
- Salz, Pfeffer und andere Gewürze
Schritt 1: Das trockene Brot muss erstmal zerkleinert werden. Dazu zerstoße ich es in einer großen Schale mit dem Boden einer sauberen Glasflasche. Wahrscheinlich könnte man es auch in einen Gefrierbeutel packen und mit dem Nudelholz bearbeiten oder mit einem Fleischklopfer. So kann man es auf die Größe von Croutons zerkleinern.
Man muss das aber auch nicht zu genau nehmen. Vielleicht einfach daran denken: Wenn sehr große Stücke übrig bleiben, brauchen die natürlich viel länger, um sich mit der Feuchtigkeit vollzusaugen, als die kleinen. Und es ist nicht so lecker, später auf ein trockenes Stück Brot zu beißen.
Schritt 2: Als nächstes die Zwiebel in kleine Stücke hacken und in Butter anbraten und erstmal kurz beiseite stellen, damit sie nicht mehr ganz heiß sind, wenn man sie mit den anderen Zutaten zusammenfügt. Die Milch wärme ich dann noch in der Mikrowelle auf. Sie sollte lauwarm, nicht aber zu heiß sein. In der Zwischenzeit noch den Bergkäse reiben (grob reicht) und die Petersilie hacken.
Schritt 3: Dann kommen Milch und Zwiebel nämlich zu den Brotstücken – genau wie die Eier, der Käse und die Petersilie. Wenn Milch und Zwiebeln also zu heiß sind, stocken die Eier und das wollen wir natürlich nicht.
Bis die Knödel-Masse passt, muss man ein bisschen rumprobieren
Schritt 4: Jetzt geht es ans Vermischen. Oben auf den Bildern sieht man, dass ich auch zwischendurch schon ein bisschen gerührt habe. Wenn man die nassen Zutaten zum Brot gepackt hat, kann man auch erstmal ein bisschen abwarten – aber darauf achten, dass das Brot gut benetzt ist. Beim Zugeben der nassen Sachen, würde ich eher nach und nach vorgehen – also erstmal etwas weniger, dann mehr und mehr dazu. Mir ist die Masse noch nie zu nass geworden. Aber wäre sie das, ist es nicht so einfach, sie wieder pampig zu kriegen.
Grundsätzlich würde ich aber sagen: Wenn zu trocken, noch mehr Milch lauwarm erwärmen und nachschütten – wenn zu nass, mit glutenfreiem Mehlmix oder glutenfreien Semmelbröseln ausgleichen.
Wenn die Konsistenz passt, würde ich die Masse noch würzen – mit Salz und Pfeffer, außerdem nehme ich gerne noch ein bisschen Muskat und Paprikapulver dazu – und dann eine Weile stehen lassen, bis alles gut durchgezogen ist.
Eine Pampe - viele Knödel
Schritt 5: Wenn das Brot gut durchgeweicht ist, geht es ans Formen. Man könnte natürlich auch normale Semmelknödel machen. Da würde ich den Käse eher weglassen, sie in Kugeln formen und in heißem Wasser kochen. Die Kaspress-Knödel forme ich aber eher wie Frikadellen und brate sie goldbraun an.
Bei uns gibt es meistens grünen Salat mit Vinaigrette dazu. Die Knödel sind recht deftig, da passt was Leichtes besser.
Für die Vinaigrette gebe ich
- 8 EL Wasser
- 4 EL Pflanzenöl – zum Beispiel Maiskeim
- 4 EL Weißweinessig
- 1 TL Salz
- 1 TL Senf
- 1 TL Honig oder Agavendicksaft
- etwas Pfeffer
in ein leeres, ausgespültes Glas mit Schraubverschluss und schüttele es, bis alles gut vermischt ist.
Übrigens: Wie nennt ihr eigentlich die bekannte letzte Scheibe vom Brot? Da gibt es ja große regionale Unterschiede…