Pizza! Ich hab dich so vermisst
Nie mehr Pizza? Oder nur mit Bauchschmerzen hinterher? Das hatte ich bei meiner Umstellung befürchtet. Aber auch in Düsseldorf gibt es mittlerweile zwei Möglichkeiten, frische glutenfreie Pizza zu bekommen. Eine davon habe ich ausprobiert – das Restaurant Da Noi.
Keine Lust zu kochen – oder mal Lust auszugehen? Als jemand, der kein Gluten mehr essen kann, ist die Auswahl an Restaurants und Lieferdiensten eingeschränkt. Vor allem was italienisches Essen angeht – und das ist doch eigentlich so gut. Tiefkühl-Pizza gibt es natürlich in glutenfrei. Aber auch die Glutenesser werden bestätigen, dass zwischen Tiefkühl-Pizza und einer richtigen, die frisch aus dem Ofen kommt, Welten liegen.
Wo also hingehen – oder wo bestellen, wenn man mal Lust auf Essen von auswärts hat? Die Frage kam diese Woche auch bei einem Abend mit Freundinnen auf. Und ich habe mich erinnert, dass es beim Düsseldorfer Restaurant Da Noi an der Graf-Adolf-Straße 25 glutenfreie Pizza gibt, die auch geliefert wird. An Pizza und Nudeln kann man quasi alles auswählen und beim Bestellen “glutenfrei” angeben – bei Nudelgerichten kostet das zwei Euro Aufpreis, bei Pizza drei Euro.
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Neuer Pizzateiglieferant - aus der Nähe
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich dort schonmal welche ohne Gluten bestellt habe und nicht so wahnsinnig begeistert war. Der Teig war – so habe ich vermutet – aus Buchweizenmehl und den Eigengeschmack mag ich einfach nicht so. Umso mehr war ich positiv überrascht über das, was dann im Karton war. Eine Pizza, bei der ich tatsächlich unsicher war, ob sie wirklich glutenfrei ist (war sie natürlich – ich hatte den Sicht-Vergleich mit der einer Freundin). Super knuspriger Teig und auch ansonsten kaum von einer normalen zu unterscheiden. Yay!
Der bessere Geschmack des Teiges war keine Einbildung. Tatsächlich verwendet das Restaurant einen anderen Teig als noch im vergangenen Jahr. Das berichtet Periham Dogan, die das Restaurant als Familienbetrieb führt. “Anfangs produzierten wir unseren Teig noch selbst auf Reismehl-Basis. Als die Nachfrage stieg haben wir uns in Italien einen Partner gesucht, der uns exklusiv beliefert hat mit glutenfreier Pizza auf Buchweizenmehl-Basis”, sagt sie. Der zweite war wohl der, den ich erwischt hatte – und nicht so sehr mochte.
Seit Mitte April arbeitet das Restaurant aber nun mit einem neuen Kooperationspartner zusammen. “Um lokal stärker und flexibler zu sein”. Und das ist eine alte Bekannte für alle Düsseldorfer Zölis: Isabella Glutenfreie Patisserie. “Auch ein Familienbetrieb, wie wir es sind”. Die Inhaltsstoffe sind vegan und allergenfrei. Konkret ist das hier drin: Wasser, Reismehl, Tapiokastärke, Kartoffelstärke, Sauerteig, Hirse, Flohsamenschalen, Frischhefe, Rapsöl, Meersalz, Xanthan.
Über Kontamination weiß die Küche Bescheid
Auch auf kontaminationsfreie Herstellung wird bei Da Noi geachtet. Der Boden kommt eingeschweißt von Isabella im Restaurant an und wird dann in eine extra Backform gepackt, belegt und auch in dieser Form in den Holzofen zum Backen geschoben. Dort backt sie dann aber neben den glutenhaltigen – woraus die Betreiber auch kein Geheimnis machen. Auch Nudeln werden im Restaurant angeboten – die kommen von Barilla und werden in einem eigenen Topf gekocht und sauberen Pfannen weiterverarbeitet.
Zugang zu glutenfreier Küche durch Freundin mit Zöliakie
Wie das oft so ist, haben auch die Betreiber von Da Noi den Zugang zu glutenfreien Speisen über Freunde gefunden, die verzichten müssen. Ihre Tochter war in der Kita mit einem Mädchen befreundet, das – wie ihre Mutter – unter Zöliakie litt. Mehrfach haben die Eltern die befreundete Familie zum Essen eingeladen. “Sie sagte, total gerne, aber unsere Speisenauswahl im italienischen Restaurant sei sehr eingeschränkt. Ihr Mann liebt Pizza, ihre Tochter auch, aber ausser bei Vapiano, könnten sie dies nirgendwo gemeinsam essen”, sagt Periham Dogan.
So begann sie mit ihrem Pizzabäcker vor etwa zwei Jahren auszuprobieren und eine glutenfreie Lösung zu finden. “Als die Nachfrage zwar anfangs schleppend aber dann immer mehr anzog, wichen wir auf den Zulieferer in Italien aus. Und jetzt erhalten wir die Pizzen von Isabella und sind mit unseren Kunden sehr glücklich über diese so wertvolle lokale Kooperation.”
Übrigens habe ich mich mittlerweile auch selbst an einen Pizzateig getraut. Und auch noch andere Varianten gefunden – mit Blumenkohl, Kartoffeln oder Polenta.