Mein glutenfreier Vorratsschrank
Wer auf glutenfreie Ernährung umstellt, muss auch den Vorratsschrank umstellen. Denn gerade dann ist es eine gute Idee, bestimmte Dinge immer zuhause zu haben. Um im Zweifel versorgt zu sein.
Wer gerne und viel zuhause kocht, sollte in jedem Fall einen gut organisierten Vorratsschrank haben. Egal, ob Glutenverzichter*in oder nicht. Für die, die verzichten müssen, ist es aber vielleicht noch etwas wichtiger. Denn nicht immer gibt es die Lieblingsnudeln im Supermarkt um die Ecke – und schnell ein Brot vom Bäcker holen, geht oft auch nicht. Daher müssen alle, die auf eine besondere Ernährungsart achten (müssen) auch besser vorausplanen. Dabei kommt es natürlich darauf an, was ihr gerne esst – hier aber mal die Gedanken, die ich mir dazu gemacht habe.
Inhalt
Erster Schritt: Aussortieren oder umsortieren
Ob aussortieren oder umsortieren, hängt natürlich davon ab, ob euer ganzer Haushalt oder nur ihr selbst ab sofort glutenfrei essen müsst. Wird es ein rein glutenfreier Haushalt, solltet ihr alle glutenhaltigen Lebensmittel aussortieren. Das muss natürlich nicht wegwerfen heißen – sicher gibt es in eurem Umfeld Menschen, die die restlichen Nudeln oder die angebrochene Packung Mehl noch verwenden wollen. Falls nicht, gibt es in vielen Städten auch die Möglichkeit, übrige Lebensmittel via Foodsharing noch zu verschenken.
Seid ihr nur ein*e Glutenfrei-Esser*in, solltet ihr euch zumindest eure eigene Ecke einrichten, in der ihr die glutenfreien Produkte aufbewahrt – nicht, dass man doch mal etwas verwechselt. So behaltet ihr am besten Überblick und verhindert auch, dass eure Ersatzprodukte verunreinigt werden.
Standardzutaten immer auf Vorrat haben
Wie schon am Anfang angedeutet, ist ein gut gefüllter Vorrat für Glutenverzichter*innen besonders wichtig. Denn viele Zutaten gibt es nur in bestimmten Geschäften zu kaufen. Ich kaufe deshalb oft Dinge nach, auch wenn sie noch nicht knapp geworden sind – einfach, weil ich in einem Laden bin, der genau das Produkt hat, das ich mag. Viele Produkte halten ja auch eine Weile, sodass etwa Nudeln oder Mehl auch noch eine ganze Zeit darauf warten können, verbraucht zu werden. Klar, das kommt auf den Platz in eurer Küche an. Doch wahrscheinlich sind es nur einige wenige Zutaten, die sich so stapeln.
Brot - auch wenn es nicht ganz so gut schmeckt
Ein Standardprodukt, das bei mir immer auf Vorrat vorhanden ist, ist glutenfreies Brot. Ich bin zwar mittlerweile dazu übergegangen, selbst Brot zu backen, weil es einfach viel besser schmeckt, eine Packung Fertigbrot und eine mit Fertigbrötchen habe ich trotzdem immer im Schrank. Es kommt eben auch einfach mal vor, dass ich gerade keine Zeit oder Lust habe, ein eigenes Brot anzusetzen – ich aber ein paar Scheiben zum Frühstück brauche. Das Brotbacken ist zwar einfacher, als ich gedacht hatte, trotzdem braucht es einen halben Tag Vorlauf.
Manchmal ist man auch spontan irgendwo eingeladen und möchte sich eigene Brötchen – etwa für eine Grillfeier – mitbringen. Um sich ein Sandwich für unterwegs vorzubereiten, ist ein Brötchen manchmal praktischer und gerade dann ist ja oft nicht genug Zeit, um sich selbst eines zu backen oder noch einkaufen zu gehen.
Ich finde jedenfalls, dass mich dieses Notfall-Vorrats-Brot ein bisschen flexibler macht, wenn ich mit meinem Gluten-Esser-Liebsten über das Mittagessen spreche.
Nudeln - weil man nicht alle gern mag
Bei den Nudeln habe ich oft festgestellt, dass Nudeln von verschiedene Herstellern auch sehr unterschiedlich schmecken können. Jede*r hat seine Lieblinge. Aber nicht jede Marke gibt es in jedem Supermarkt. Wem die einen zu mehlig und die anderen zu weit von den „normalen“ weg schmecken, sollte seine Lieblingsnudeln besser auf Vorrat haben.
Dazu kommt auch, dass man nicht nur beim Hersteller, sondern auch bei der Form meistens nur eine kleine Auswahl hat. Vielleicht hat der Supermarkt bei mir um die Ecke welche, die mir gut schmecken – aber dann eben nur Penne. Wer gern Nudeln isst und auch gerne variiert, sollte also zusehen, dass er oder sie gerade die Sorten, die es im nächstgelegenen Laden nicht gibt, bei Gelegenheit auf Vorrat kauft.
Müsli und Cerealien - weil die selten sind
Ich weiß nicht, wie die Supermärkte in eurer Nähe so ausgestattet sind – aber Müsli und Cerealien haben die wenigsten immer und in verschiedenen Varianten. Glutenfreie Haferflocken kaufe ich immer in einem bestimmten Laden, glutenfreies Schoko- oder Fruchtmüsli oder Cornflakes und Schokopops gibt es bei mir am ehesten im Drogeriemarkt oder im Bioladen. Weil ich gerne hin und wieder solche Dinge esse oder ins Joghurt streue, habe ich davon immer etwas im Schrank. Und auch hier liegt es daran, dass ich nicht alles gleich gern mag. Dafür lohnt es sich also vielleicht, einen Platz im Vorratsschrank zu reservieren.
Ein bisschen Mehl für alle Fälle
Es gibt jede Menge glutenfreie Mehlsorten und mit Sicherheit muss man nur einen Bruchteil davon auf Vorrat haben. Klar, angepasst an das, was ihr braucht. Ich habe deshalb zum Beispiel immer eine Ladung Mehlmix Universal im Schrank. Wenn man zum Beispiel Fisch oder Fleisch in Mehl wenden oder eine Soße andicken will, kann man den Mix gut gebrauchen. Und natürlich gibt es auch einige Rezepte, in denen man Weizenmehl schnell mit Mehlmix ersetzen kann – auch wenn das bei Kuchen 1:1 nicht wirklich funktioniert. Ein Bratling-Rezept, in das 50 Gramm Weizenmehl gehört, schreckt mich mit meinem Mehlmix aber nicht mehr ab. Da macht es kaum einen Unterschied.
Außerdem habe ich mit der Zeit ein paar glutenfreie Mehlsorten gefunden, die ich am liebsten verwende. Reismehl zum Beispiel, weil es recht neutral schmeckt. Auch Maismehl habe ich oft zuhause – mittlerweile auch immer wieder Hafermehl.
Backzutaten, die beim Ersetzen helfen
Wer sich gerade an die glutenfreie Ernährung herantastet, dem ist vielleicht schon aufgefallen, dass bestimmte Zutaten in glutenfreien Rezepten häufig auftauchen. Da kann es praktisch sein, wenn man sich die ein oder andere davon zulegt. Flohsamenschalen zum Beispiel – die machen Teige elastischer. Xanthan Gum habe ich in dem Zusammenhang auch öfter gelesen, benutze ich aber bislang noch nicht. Und auch Mais- oder Kartoffelstärke habe immer im Haus.
Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade beim Kuchenbacken die Sorten am besten funktionieren, die auch in ihrer glutenhaltigen Variante eher Nüsse als Mehl als Basis haben. Deshalb gibt es bei mir immer auch gemahlene Haselnüsse und Mandeln.
Wenn es schnell gehen muss
Nicht jede*r ist Fan von Fertigprodukten – ich eigentlich auch nicht. Aber manchmal habe ich so wenig Lust zu kochen, aber trotzdem großen Hunger. Wem es auch so geht, sollte über das ein oder andere Notfall-Essen nachdenken. Eine glutenfreie Tiefkühl-Pizza vielleicht? Oder eine Tütensuppe? Es muss natürlich auch nicht immer ein Fertigprodukt sein. Zwei quasi-fertige, selbstgemachte Pitas habe ich auch eingefroren, sodass ich nicht immer die ganze Arbeit habe, genau wie eine vorbereitete Erdnuss-Sauce für die Sommerrollen. Das gleiche geht natürlich auch mit Teigtaschen, selbstgemachter Pizza oder anderen Dingen, die ihr gerne esst und die man gut einfrieren kann.
Ein bisschen was Besonderes
Zusätzlich zu all den beschriebenen Dingen habe ich auch immer noch ein paar besondere Sachen im Vorratsschrank. Wer auf Gluten verzichtet, muss sich ja doch durch viele Dinge durchprobieren. Zum Beispiel was Snacks und Süßkram angeht. Ich habe deshalb auch oft eine Packung Kekse, eine Sorte Müsli, die ich noch nicht kenne oder einen Fertigkuchen, den ich für den Süßhunger beim Nachmittagskaffee aufbewahre. In meinem Gefrierschrank liegen glutenfreie Croissants und Schokobrötchen für ein schönes Sonntagsfrühstück. Immerhin soll sich die Ernährungsumstellung nicht immer nur wie Verzicht anfühlen. Und alles auf einmal probieren, geht ja auch nicht.
Richtig lagern - damit nichts schlecht wird
Wie ihr auf dem Foto oben sehen könnt, bewahre ich fast alle Sachen in meinem Vorratsschrank in großen Einmachgläsern oder Dosen auf. In meiner früheren Wohnung hatten wir mal Lebensmittelmotten in der Küche und da habe ich mir angewöhnt, alles besser luftdicht zu verschließen. Wenn man nämlich einmal eine Mottenplage hat, muss man wahnsinnig viel wegwerfen. Und das ist besonders bei den teuren Ersatzprodukten mehr als ärgerlich.
Außerdem finde ich, dass man in den Gläsern gut erkennen kann, wie viel man von welchem Produkt noch hat. Ist aber natürlich auch eine Platzfrage. Wer wie ich umfüllt, sollte trotzdem den Überblick über die Haltbarkeit behalten und vor dem Wegwerfen der Verpackung einen Blick darauf werfen. Bei mir ist das oft kein Thema, weil Nudeln, Müsli und Co oft nicht so lange stehen, als dass sie verderben könnten.
Bei Brot und Brötchen ist das aber oft anders. Die halten manchmal gar nicht so lang, wie man meint. Wenn es da knapp wird, lagere ich oft auch in den Gefrierschrank um. Oder esse dann doch etwas auf, das ich auf längere Sicht gekauft habe.
Mehr Tipps, wie man Lebensmittel richtig lagert, gibt es auch hier beim Bundeszentrum für Ernährung.
Eine Frage der Gewohnheit
Am Anfang habe ich mir einen viel zu großen Vorrat angelegt. Da wollte ich viel ausprobieren und Varianten zur Auswahl haben. Aber keiner braucht vier Packungen Nudeln, drei verschiedene Sorten Porridge und einen Riesenhaufen Brot und Brötchen Mit der Zeit stellt sich aber raus, was man oft verwendet und wie viel davon und mittlerweile ist mein Vorratssystem auch ganz gut eingespielt.