US-Rezepte in deutsche Maße umrechnen
Was ist Instagram doch für eine Rezepte-Schatzkiste. Gerade wenn man sich nicht nur aus Omas altem Backbuch bedienen kann. Wer auf Gluten verzichtet, braucht oft eher mal einen besonderen Tipp, damit Gebäck und Co richtig gelingen. Und da ist es schön zu sehen, wie viele andere Menschen sich zu genau diesen Dingen schon Gedanken gemacht haben und tolle Ideen aufgeschrieben haben.
Mich haben aber doch immer wieder Rezepte abgeschreckt, die zum Beispiel aus den USA kamen. Weil dort ganz andere Mengen angegeben sind als in den gewöhnlichen Rezepten, die man auf deutschen Seiten so liest. Ob ich das wohl richtig umrechnen kann? Ob das dann auch gelingt? Eigentlich totaler Blödsinn. Ich habe mich mittlerweile getraut, gegoogelt und Umrechnungen aufgeschrieben, die ich niemandem vorenthalten will.
Inhalt
Cup ist nicht gleich Cup
Oftmals sind die Mengen in US-Rezepten in Cups angegeben. Zumindest bei Zucker, Mehl und Flüssigkeiten. Eigentlich ist das ja auch gar keine schlechte Idee – im Grunde geht es beim Backen ja oft auch nur um die Mengenverhältnisse. Schwierig wird es allerdings, wenn dann andere Zutaten in Löffeln angegeben werden oder zum Beispiel Eier dazu müssen. Daher lohnt es sich vielleicht doch, umzurechnen.
Dafür habe ich auf verschiedenen Seiten nachgesehen. Bei Facebook zum Beispiel werden auf der Rezeptseite “Einfach tasty” von tasty.co Rezepte gepostet. Und die sind sowohl in Cup, als auch in Gramm angegeben – vermutlich, weil die Macher auch wissen, dass man das bei deutschsprachigen Rezepten besser dazuschreibt.
Für die – ich sage mal – Standard-Zutaten ergibt sich daraus Folgendes:
- 1 Cup Mehl entspricht etwa 125 Gramm
- 1 Cup Zucker entspricht etwa 200 Gramm
- 1 Cup Flüssigkeit (zum Beispiel Sahne) entspricht etwa 240 Millilitern
- 1 Cup Butter entspricht etwa 240 Gramm
Außerdem habe ich noch eine Seite gefunden, die einen längeren Artikel zu diesem Thema hat. Der Blog “USA kulinarisch” gibt an, dass man bei einem Cup Mehl oder Puderzucker von 120 Gramm ausgehen kann, bei Butter und normalem Zucker von etwa 225 Gramm.
In einer Cup-Tabelle geht die Autorin noch auf viele andere, trockene Zutaten ein und gibt an, wie viel Gramm jeweils einen Cup ergeben.
Es geht auch einfacher
Grundsätzlich ist es ja ganz gut, diese Angaben zu wissen. Aber vielleicht ist es auch manchmal ein bisschen umständlich, Rezepte immer erst umrechnen zu müssen. Vor allem, wenn man öfter und immer verschiedene ausprobiert.
Ich habe mir heute deshalb einen eigenen Norm-Cup in meinem Schrank gesucht. Und bin bei einer stinknormalen Ikea-Tasse fündig geworden.
Im Hintergrund des Fotos sieht man noch meine Alternativ-Versuche. Um die richtige Tasse zu finden, habe ich eine gesucht, die ungefähr voll ist, wenn 125 Gramm Mehl (am besten von dem Mehl, das man auch verwenden möchte) drin sind. Die Angabe, dass ein Cup Mehl 120 bis 125 Gramm Mehl fasst, hatte ich mehrfach gefunden. Danach habe ich die Tasse wieder ausgeleert und geschaut, wie viel Flüssigkeit sie fasst – ich kam auf etwa 130 Milliliter. Also etwa so, wie oben in der Umrechnung angegeben.
Das ist nun vermutlich nicht super genau. Aber ich denke, das könnte einem das Umrechnen ersparen. Bisher habe ich noch gerechnet, vielleicht probiere ich es demnächst mal aus, nur noch den Cup zu verwenden. Eigentlich ist das ja auch ganz praktisch – aber so richtig genau kann es in den Rezepten ja dann auch nicht sein, weil da nicht immer nur volle Cups angegeben sind, sondern auch mal ein viertel, ein halber oder dreiviertel Cup. Das braucht ja dann auch Augenmaß.
Zusätzliche Mengenangaben: tsp und oz
Die Cups sind aber nicht das Einzige, das anders angegeben wird als in unseren üblichen Rezepten. Da wären zum Beispiel noch die tsp und tbsp – teaspoon und tablespoon. Also Ess- und Teelöffel. Ich habe nirgendwo gefunden, dass die in den USA andere Größen haben, als hier – kann man also einfach übernehmen.
Ein paar kleine Unterschiede gibt es aber doch noch.
- eine fl.oz – also eine fluid ounce entspricht etwa 30 Millilitern
- ein Pint sind 0,47 Liter, ein Quart 0,95 Liter und eine Gallone 3,8 Liter
- Butter wird oft in Sticks angegeben – das sind dann etwa 125 Gramm
Ich denke, für die Orientierung reicht das aus. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich halte mich oft ohnehin nicht exakt an vorgegebene Rezepte. In US-Rezepten ist zum Beispiel oft wahnsinnig viel Zucker. Da nehme ich dann weniger. Wichtig ist am Ende vermutlich dann doch, dass das Verhältnis stimmt.